BECHOL LASHON Deutsch – Kultur
„Wir leben in einer besessenen Welt. Und wir wissen es. Es käme für niemanden unerwartet, wenn der Wahnsinn eines Tages plötzlich ausbräche in einer Raserei, aus der diese arme europäische Menschheit zurücksänke, stumpf und irr, indes die Motoren noch surren und die Fahnen noch flattern, der Geist aber ist entwichen“.
Mit diesen Worten beginnt „Im Schatten von morgen. Eine Diagnose des kulturellen Leidens unserer Zeit“, ein im Jahr 1935 veröffentlichtes Buch von Johan Huizinga.
Von Zeit zu Zeit muss man es wieder lesen, nicht nur um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie es begann, sondern auch, wie es enden könnte.
David Bidussa, Sozialhistoriker der Ideen.
Übersetzung von Anna Zanette mit der Hilfe von Giulia Schincariol, Studentinnen der Hochschule für Dolmetscher und Übersetzer der Universität von Triest und Praktikantinnen bei der Zeitungsredaktion der Union der jüdischen Gemeinden von Italien (UCEI).