Elena Di Porto

Von Anna Foa*

Dieses Jahr ist einer der Olivenbäume des Gartens der Gerechten unter den Völkern in Rom zu Elena Di Porto gewidmet worden. Sie spielte eine außergewöhnliche Rolle, aber jahrelang ist sie nicht vollkommen anerkannt worden. In seinem Buch 16 ottobre 1943 erwähnt Giacomo Debenedetti eine Frau, Celeste, die eigentlich Elena ist. Sie ist die „in schwarz gekleidete, zerzauste, schlampige, durchnässte” jüdische Frau, die am Vorabend der Beutezug die Juden davor verwarnte. Ihr wurde trotzdem nicht geglaubt. Zur Eröffnungszeremonie des Gartens hat uns Amedeo Osti Guerrazzi, Historiker und Mitarbeiter der Museumsstiftung des Holocausts, etwas über sie erzählt. Sie wurde im Jahr 1912 geboren. Sie war eine arme Frau mit zwei Kindern, die von ihrem Mann getrennt war. Sie arbeitete als Straßenhändlerin und Dienstmädchen. Im Jahr 1941 wurde sie verbannt, weil sie antifaschistische Tendenzen gezeigt hatte. Sie hatte nämlich einen alten Mann gegen die Mitglieder der faschistischen Sturmabteilung verteidigt. Danach war sie aber immer noch rebellisch und sie konnte keine Ungerechtigkeit ertragen. Annalisa Cegna, eine Forscherin, die sich um das Thema „verbannten Frauen” kümmert, hat uns einige Unterlagen des Polizeipräsidiums angezeigt. Sie zeigen, dass sie so rebellisch war, dass sie mehrmals versetzt wurde: Pollenza, Appignano, Mogliano, Fiuminata, Castel Raimondo. Im Jahr 1943 wurde sie befreit und am 9. September führte sie eine Gruppe von Juden, die ein Waffenarsenal in Rom angriff, um sich Waffen gegen die Nazis zu verschaffen. Sie kämpfte im Gebiet von Cecchignola und Porta San Paolo. Am 15. Oktober sah sie voraus, dass es in einem Haus, wo sie als Dienstmädchen arbeitete, ein Beutezug stattfinden würde. Am Abend versuchte sie vergeblich, die Juden des Ghettos davor zu verwarnen. Am 16. Oktober waren sie und ihre Kinder in Sicherheit. Hingegen waren ihre Schwester und ihre fünf Kinder festgenommen worden, deswegen versuchte Elena ihnen zu helfen. Infolge wurde sie nach Auschwitz deportiert. Ort und Datum des Ablebens sind unbekannt.

* Historikerin
Übersetzung von Sara Facelli, und Revision von Antonella Losavio, beide Studentinnen der Hochschule für Dolmetscher und Übersetzer der Universität von Trieste und Praktikantinnen bei der Zeitungsredaktion der Union der jüdischen Gemeinden von Italien (UCEI).