Das antike Ghetto von Ferrara, eine Vereinbarung zu seiner Aufwertung
In Ferrara haben die jüdische Gemeinde und die Stadtverwaltung eine Vereinbarung zur Aufwertung des ehemaligen Ghettos unterzeichnet, die der Förderung des historischen, architektonischen und kulturellen Erbes dient. Eine Vereinbarung mit einer Laufzeit von fünf Jahren, auf jeden Fall bis zum Abschluss der geplanten Aktivitäten, die sich aus dem Bewusstsein der „zwei Stärken” entwickeln werden, gelten wird. Diese werden von der Gemeinschaft selbst und dem Nationalmuseum des italienischen Judentums und der Shoah vertreten.
Im Rahmen dieser Vereinbarung, die am 18. Dezember 2022 vom Bürgermeister Alan Fabbri und vom Präsidenten der jüdischen Gemeinde Fortunato Arbib unterzeichnet wurde, wird man sich für die Aufarbeitung und gemeinsame Weitergabe der Geschichte und Identität einiger besonders bedeutender Zeugnisse im Hinblick auf eine umfassende „Stadterneuerung” einsetzen. Sie erstreckt sich von der Synagoge in der Via Mazzini, die seit mehr als sechs Jahrhunderten Drehund Angelpunkt des Gemeinschaftslebens ist, bis zur sephardischen Synagoge in der Via Vittoria, von der ehemaligen jüdischen Schule in der nahe gelegenen Via Vignatagliata bis zum Friedhof in der Via delle Vigne, auf dem unter anderem Bassani begraben ist. Auch zu den öffentlichen Plätzen, auf die man sich konzentrieren wird, gehören die Piazzetta Lampronti, die Piazza Travaglio und die Säule des Borso d’Este. Eine gemischte Gruppe aus Vertretern der Stadtverwaltung und der jüdischen Gemeinde arbeitet an dem Projekt, darunter Alessia Pedrielli, Alessandra Piganti, Cristina Nagliati und Leonardo Punginelli für die Stadtverwaltung und Fortunato Arbib, Andrea Pesaro, Tullio Caselli, Maurizio Anastasi und Laura Graziani Secchieri für die jüdische Gemeinde.
„Die gute Zusammenarbeit mit der jüdischen Gemeinde hat zur Verwirklichung wichtiger Initiativen geführt, die dazu beigetragen haben, das Erbe und die grundlegende Rolle der jüdischen Kultur in der Geschichte Ferraras aufzuwerten”, so der Bürgermeister Fabbri bei der Unterzeichnungszeremonie. „Wir hatten gerade in diesem Jahr das Vergnügen, der Hauptpartner bei der Feier des Europäischen Tages der jüdischen Kultur zu sein. Eine wichtige Seite dieser Zusammenarbeit wird heute mit dieser gemeinsamen Absichtserklärung geschrieben, die unmittelbare konkrete Auswirkungen haben wird, darunter vor allem die Gründung einer Arbeitsgruppe für Initiativen zur Aufwertung des ehemaligen jüdischen Ghettos”. „Dies ist das Ergebnis eines intensiven Dialogs mit der Verwaltung”, so Arbib. Und das gilt auch als Zeugnis für die „Konsolidierung eines in der Geschichte der Beziehungen zwischen zwei Institutionen einzigartigen Weges der Zusammenarbeit, dessen Ziel es ist, eine Reihe kultureller, wirtschaftlicher, architektonischer und städtebaulicher Interventionen und Aktionen durchzuführen. Es geht also darum, einen einheitlichen Plan für die Wiederentdeckung und Aufwertung der Orte zu schaffen, an denen Juden im Laufe der Jahrhunderte in Ferrara gelebt haben”. Für den Oberrabbiner, Rabbi Luciano Caro handelt es sich um „eine ermutigende Zeremonie an einem perfekten Tag. Chanukka ist in der Tat ein Symbol für die enge Beziehung zwischen den Konzepten von Bildung und Einweihung”. Unter diesen Umständen über künftige Projekte zu sprechen „ist sehr schön und bedeutungsvoll”, fügte er hinzu.
Die Präsidentin der UCEI, Noemi Di Segni, lobte die Unterzeichner: „Vielen Dank im Namen aller Gemeinden für diesen Akt und für die Initiative, deren Bedeutung über das Gebiet von Ferrara hinausgeht und für ganz Italien gilt. Chag Chanukka Sameach, frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr 2023: Möge es mit vollem Bewusstsein und der Kraft gelebt werden, um die Herausforderungen zu bewältigen, die uns erwarten und die, da bin ich mir sicher, dank dieses Bündnisses mit Hoffnung und Erfolg gemeistert werden können”.
Übersetzt von Maria Cianciuolo, durchgesehen von Valentina Megera, Schülerinnen der Hochschule für moderne Sprachen für Dolmetscher und Übersetzer der Universität von Triest, Praktikantinnen in der Redaktion der Vereinigung der Italienischen Jüdischen Gemeinschaften – Pagine Ebraiche.