Monte Stella, zwanzig Jahre im Zeichen der Gerechten

Die Ausstellung Il Giardino dei Giusti in Mostra. La Memoria Verde di Milano (“Der Garten der Gerechten zur Schau. Die grüne Erinnerung an Mailand”) erzählt, wie der Garten der Gerechten auf dem künstlichen kleinen Berg Monte Stella, ein symbolischer Ort Mailands, auf den Trümmern der Bombardierungen des Zweiten Weltkrieges aufgebaut wurde. Die Ausstellung wurde in der Gedenkstätte Memoriale della Shoah eröffnet und sie kann bis zum 27. März besucht werden. Sie umfasst Tafeln und Bildern, um ein zwanzigjähriges Projekt zu erklären, das von der Vereinigung Associazione per il Giardino dei Giusti di Milano geführt ist, zu der die Stiftung Fondazione Gariwo, die Stadtverwaltung und die Vereinigung jüdischer Gemeinschaften in Italien (UCEI) gehören. Ein Rundgang vermittelt die Gewalt des 20. Jahrhunderts und des neuen Jahrtausends und den Mut derer, die dieser Gewalt widersetzten. “Wenn man aus der gestrigen Gleichgültigkeit, die vom Memoriale so gut dokumentiert wurde, holen will, muss man sich heute dazu verpflichten, die Vorurteile zu überwinden und sich dem Verhalten der gleichgültigen Menschen entgegenzustellen” behauptete Gabriele Nissim, Präsident der Stiftung Gariwos. Mit ihm sprach der Präsident der Stiftung Fondazione Memoriale Roberto Jarach, der die “intensive Zusammenarbeit” mit dem Projekt des Gartens hervorhob: “Wir sind Verbündete in der Weitergabe des Gedenkens”. Auch die Stadt Mailand erneutet ihr Engagement in diesem Bereich durch die Rede von Mario Vanni, Leiter des Kabinetts des Bürgermeisters, der verweist auf die Bedeutung von Investitionen in die Weitergabe der Erinnerung an die Shoah und des Beispiels der Gerechten an die jüngeren Generationen. Diese Jungen sind die absoluten Protagonisten der Memoriale. “Ich denke, dass die Schüler zu Besuch mehr als 60.000 bis Ende des Schuljahres werden”. Auch das Werk von Gariwo richtet sich an den Jungen, wie Nissim und Pietro Kuciukian, Honorarkonsul der Republik Armenien in Italien, erklärten. Das Ziel der vom Monte Stella ausgehenden Initiativen ist es, “die Mauer der Gleichgültigkeit durchzubrechen”. Liliana Segre wünschte, dass dieses Wort am Eingang des Memorials gemeißelt wurde. Nissim richtete seine Eröffnungsrede an die Senatorin, die als Kind deportiert wurde, durch einen Hinweis auf eine Familiengeschichte. “Meine Eltern wurden in Thessaloniki geboren, und dort hatte ich eine zehnjährige Cousine, die ich nie kennengelernt habe. Ihr Name war Pola. Sie war ein Kind wie Liliana. Ich habe mir vorgestellt, dass sie, als sie mit ihrer Mutter Rachele Nissim nach Auschwitz deportiert wurde, bis zum letzten Augenblick wünschte, dass jemand sie retten würde. Sie suchte nach dem richtigen Mann. Leider konnte sie ihn nie kennenlernen.
Die Grausamkeit der Erwachsenen musste ihr als Kind so wehgetan haben. Mit ihr starben 48.000 Juden von Thessaloniki”. Nissim fügte hinzu, dass selbst Liliana Segre niemanden
auf ihrem Weg fand, der sich aktiv gegen das Böse stellte und sich für ihre Rettung und die ihrer Familie einsetzte. Die Einzigen, die die Gleichgültigkeit durchbrachen, waren die Häftlinge des San-Vittore-Gefängnisses, wie der Senator oft erinnerte. Nissim erinnerte an den deutschen Militärsanitäter Armin Wegner, welcher einer der wenigen war, die den Mut hatten, sich öffentlich gegen den Völkermord zu stellen. Er hat sich sowohl gegen den Völkermord an den Armeniern gestellt als auch die jüdische Minderheit verteidigt. Und gestern war der Sohn von Wegner symbolisch bei der Eröffnung der Ausstellung in der Gedenkstätte anwesend.

Oben: Einweihungsgedenkstein des Gartens der Gerechten der Welt in Mailand

Übersetzt von Martina Bandini, durchgesehen von Sofia Busatto, Schülerinnen der Hochschule für moderne Sprachen für Dolmetscher und Übersetzer der Universität von Triest, Praktikantin in der Redaktion der Vereinigung der Italienischen Jüdischen Gemeinschaften – Pagine Ebraiche.