Die Chronophobie der Fundamentalisten
In einem Interview des 22. Oktober von Marion Galy Ramounot von “Madame Figaro”, wenn über den Grund befragt, woraus sie nach dem Mord an Samuel Paty eine Karikatur von «Charlie Hebdo» veröffentlicht hat, antwortete Delphine Horvilleur das Folgende: „Nichts macht uns mehr wachsen, als wenn wir widersprochen werden.“
Danach fügte sie hinzu, dass ein gewaltiges Mittel, um gegen religiösen Fundamentalismus zu kämpfen, die Fähigkeit ist, „unsere religiösen Geschichten durch die erfahrenen Einflüsse zu erzählen. Denn die Fundamentalisten sind chronophob, sie können nicht leiden, dass die Religion sich fortentwickelt haben könnte und Einflüsse von anderen erfahren hat, und denn das alles stößt gegen ihre Idee der Reinheit; Reinheit des Körpers, der Frau, der Andachtsübungen und ihrer Geschichte.“
Die sind zahlreiche Argumente, manche dessen vielleicht nicht von allen begreiflich sind, aber es lohnt sich darüber zu reden, hier wie auch dort. Auf dieser Seite der Alpen steht alles jedoch still.
David Bidussa, Sozialhistoriker der Ideen
Übersetzung von Rachele Ferin mit der Hilfe von Antonella Losavio, beide Studentinnen der Hochschule für Dolmetscher und Übersetzer der Universität von Triest und Praktikantinnen bei der Zeitungsredaktion der Union der jüdischen Gemeinden von Italien – UCEI.